Unser Bachforelleneierprojekt

Angefangen hat alles im März 2018.  

Ich begleitete unseren Revisor Denzer Markus bei seinem Bachforelleneierprojekt am Regen, welches er als Vorsitzender der Fischerfreunde Theresienthal schon mehrere Jahre mit großem Erfolg betreibt.

Die Gespräche im Vorfeld zu diesem Thema haben mich sehr neugierig gemacht.  

Beeindruckt von seinen entwickelten Methoden zum Thema Bachforelleneier beschloss ich, diese auch an geeigneten Gewässern des Bezirksfischereivereins Straubing zu versuchen.

Eine dieser Methoden ist die „Eimermethode“, ähnlich der im Handel erhältlichen Brutboxen.  
Dazu werden in kleine Eimer eine Vielzahl von Löchern mit 2mm Durchmesser gebohrt.  
Über diese Löcher sollen die Eier im Eimer mit ausreichend Sauerstoffreichem Frischwasser versorgt werden. 
Damit die Eimer nicht auftreiben, werden sie zur Hälfte mit grobem Kies befüllt.

Das hat den positiven Nebeneffekt, dass den geschlüpften Bachforellen Unterschlupf und Deckung geboten wird, wie auch den auf natürlicher Weise geschlüpften Artgenossen im Kieslückensystem.

Ein weiterer Vorteil dieser Methode im Gegensatz zu den Brutboxen ist, dass die Bachforellen erst in das jeweilige Gewässer entlassen werden, wenn der Dottersack nahezu aufgebraucht ist.  
Aufgrund ihres sehr auffälligen gelben Dottersacks wären die noch jungen Forellen sonst schnell Nahrung anderer Fische oder gar Enten, für die die junge Fischbrut eine Delikatesse darstellt.  

Im März 2019 war es dann so weit.  
Aus dem Fischereilichen Lehr- und Beispielbetrieb Lindbergmühle erhielten wir die vorbestellten 10000 Bachforelleneier.  

Die benötigten Eimer wurden bereits im Vorfeld vorbereitet. 
Als Projektgewässer wurde der Wolfertsrieder Bach an der Teisnach gewählt, da die noch hier vorkommenden Flussperlmuscheln für ihre Larven 1-sömmrige Bachforellen als Wirtsfische benötigen. 
Als zweites Gewässer wurde der Allachbach im renaturierten Bereich im Stadtgebiet Straubings ausgewählt. 

Aufgrund eines massiven Hochwassers an der Teisnach wenige Tage nach Ausbringung war der Verlust der dort ausgebrachten 6000 Eier leider bei 100%.  
Die Eimer hielten den massiven Wassermassen nicht stand.   
Erfreulicherweise war die Schlupfrate im Allachbach trotz viel Sediment im Wasser bei über 90% und wir konnten nach über 6 Wochen tausende junge Bachforellen in die Freiheit entlassen.  
Mit so einem Erfolg hatten wir nicht gerechnet und wir beschlossen, das Projekt in den folgenden Jahren fortzusetzen.  

Im März 2020 wurden wieder 10000 Eier bestellt und ausgebracht.  
Allerdings wurden die Bruteimer durch die Erfahrung des Vorjahres mit dem Sediment im Allachbach etwas modifiziert.  
Dazu wurden Lochbleche auf Abstand zum Eimerboden angebracht, so dass sich das Sediment im Eimer langsam am Eimerboden absetzen kann, die Forellen aber oberhalb des Lochblechs verbleiben.  
Eier, die vom Sediment bedeckt werden, würden sich nicht entwickeln und innerhalb kürzester Zeit verpilzen.  
Mit dieser Verbesserung konnten wir die Schlupfrate auf gut 95% steigern.  

Im März 2021 nahmen wir zusätzlich zur Teisnach und dem Allachbach die Laber Atting in unser Projekt auf.  
Nach längerer Suche fanden wir auch an der Laber geeignete, kiesige und schattige Stellen im Schutz einiger Schwarzerlen in der Nähe der oberen Fischwassergrenze.  

Da sich die Eimer vor allem im Allachbach mit Ästen, Blättern und anderem Treibgut wie Müll (Plastiktüten) zusetzten, mussten diese regelmäßig äußerlich von Unrat befreit werden, damit die Frischwasserzufuhr gewährleistet blieb.  

Das Bachforelleneierprojekt hat sich mittlerweile etabliert und alle Beteiligten sind mit Herzblut und Leidenschaft bei der Sache.  
Für die nächsten Jahre ist geplant, das Projekt auf weitere Gewässer des Vereins auszuweiten und es auch mit anderen Fischarten wie Äschen und Huchen zu probieren.   

Wollen wir alle hoffen, dass sich die jungen Bachforellen gut entwickeln und nach einigen Jahren bei Eintreten der Laichreife wieder zu ihrer Geburtsstätte zurückkehren.  

Danken möchte ich: 

Denzer Markus, der jederzeit mit seiner Erfahrung und seinem Wissen zur Verfügung stand.  
Mauerer Josef, der das Projekt mit mir von Anfang an betreute,  
Gutmann Sven, Parzefall Michael, Falzboden Johannes und Lautenschlager Dieter für die regelmäßige Hilfe und Unterstützung. 

Thomas Engler, Sportwart